Alte Ruinen mit hohen Säulen und Kopfsteinpflaster unter einem teils bewölkten Himmel, mit einigen Besuchern in der Ferne.

Beste historische Stätten in Jordanien

Von Felsenstädten bis zu römischen Ruinen – entdecken Sie die faszinierendsten Zeugnisse der jordanischen Geschichte.

Von Felsenstädten bis zu römischen Ruinen – entdecken Sie die faszinierendsten Zeugnisse der jordanischen Geschichte.

Jordanien ist ein Land, in dem Vergangenheit und Gegenwart auf beeindruckende Weise verschmelzen. Über Jahrtausende hinweg war es Kreuzungspunkt großer Kulturen und Reiche – von den Nabatäern über die Römer bis zur islamischen Blütezeit. Für Individualreisende, die Geschichte hautnah erleben möchten, bietet das Königreich eine Vielzahl herausragender Stätten, die nicht nur durch ihre Architektur, sondern auch durch ihre Atmosphäre beeindrucken. In diesem Artikel stellen wir Ihnen die sechs bedeutendsten historischen Orte Jordaniens vor – perfekt für alle, die tief in die Geschichten dieses faszinierenden Landes eintauchen wollen.

Geschrieben von: Luca Krohn Zuletzt aktualisiert am: 25. August 2025

Petra

Die sagenumwobene Felsenstadt – Jordaniens spektakulärstes Kulturerbe inmitten rötlicher Schluchten

Ein Ort, der Geschichte atmet

Petra wurde vermutlich im 6. Jahrhundert v. Chr. von den Nabatäern gegründet – einem arabischen Volk, das sich im Gebiet des heutigen Jordanien niederließ. Im Laufe der Zeit entwickelte sich die Stadt zur Hauptstadt des nabatäischen Königreichs und spielte eine zentrale Rolle in der Politik und Wirtschaft der Region. Die Nabatäer waren nicht nur geschickte Händler, sondern auch brillante Baumeister, die Petra zu einem bedeutenden Zentrum des Fernhandels machten.

Als Knotenpunkt wichtiger Handelsrouten zwischen Ägypten, Syrien, Arabien und dem Mittelmeer kontrollierte Petra insbesondere die sogenannte Weihrauchstraße. Über sie wurden Luxusgüter wie Weihrauch, Gewürze und Seide transportiert – der Grundstein für den Wohlstand der Stadt. Dieser Reichtum ermöglichte es, monumentale Gebäude zu errichten, die bis heute erhalten sind.

Petra erlebte ihre Blütezeit im 1. Jahrhundert v. Chr. und 1. Jahrhundert n. Chr., mit geschätzten 40.000 Einwohnern. Auch nach der Eingliederung ins Römische Reich im Jahr 106 n. Chr. blieb Petra ein wichtiges Handelszentrum, verlor aber mit der Zeit an Bedeutung – nicht zuletzt durch Naturkatastrophen wie Erdbeben. Heute gilt die Felsenstadt als Meisterwerk antiker Architektur und als Symbol der nabatäischen Kultur. 1985 wurde Petra zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt und zählt seither zu den eindrucksvollsten Sehenswürdigkeiten des Nahen Ostens.

Was Sie vor Ort entdecken können

Ein Besuch in Petra gleicht einer Reise in eine andere Zeit. Die archäologische Stätte erstreckt sich über mehrere Quadratkilometer und bietet zahlreiche Highlights:

  • Das Schatzhaus (Al-Khazneh):
    Das berühmteste Bauwerk Petras ist fast 40 Meter hoch und wurde kunstvoll im hellenistischen Stil in den rötlichen Fels gehauen – ein spektakulärer Anblick, besonders am Morgen.

  • Die Königswand mit den Grabtempeln:
    Entlang einer imposanten Felswand reihen sich mehrere kunstvolle Gräber aneinander, darunter das Urnengrab, das Palastgrab und das Korinthische Grab.

  • Das Kloster (Ad Deir):
    Nach einem anspruchsvollen Aufstieg belohnt das Kloster mit seiner massiven Fassade und einem beeindruckenden Panoramablick auf das Umland.

  • Der Siq:
    Die schmale, etwa 1,2 Kilometer lange Felsenschlucht ist der dramatische Eingang zur Felsenstadt – ein unvergessliches Erlebnis.

  • Aussichtspunkte wie der Al-Khubtha Trail:
    Von hier aus bietet sich ein spektakulärer Blick auf das Schatzhaus von oben.

  • Geführte Touren und Petra by Night:
    Ob Tagestour oder nächtlicher Besuch bei Kerzenschein – Petra lässt sich auf verschiedene Arten erkunden und entfaltet je nach Tageszeit unterschiedliche Stimmungen.

Die Kombination aus Naturkulisse und architektonischem Erbe macht Petra zu einem Ort, den man nicht einfach nur besucht, sondern erlebt.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Petra liegt im Süden Jordaniens und ist gut von Amman oder Aqaba aus erreichbar – entweder mit dem Auto oder per Bus. Die Anreise lässt sich bequem in einen Roadtrip durch das Land integrieren.

Der Eintritt ist kostenpflichtig, wobei sich mehrtägige Tickets für ausgedehnte Erkundungen lohnen. Die beste Zeit für einen Besuch ist im Frühling oder Herbst, wenn das Klima angenehm und der Besucherandrang moderat ist.

Festes Schuhwerk, Sonnenschutz und ausreichend Wasser gehören unbedingt ins Gepäck – vor allem, wenn Sie die weiteren Wege zu Aussichtspunkten und versteckten Tempeln auf sich nehmen möchten.

Jerash (Gerasa)

Antikes Rom mitten in Jordanien – eine der besterhaltenen römischen Städte des Nahen Ostens

Ein Ort, der Geschichte atmet

Jerash – im Altertum als Gerasa bekannt – zählt zu den eindrucksvollsten und am besten erhaltenen römischen Städten außerhalb Europas. Die Ursprünge reichen bis ins 2. Jahrhundert v. Chr. zurück, als sie vermutlich unter seleukidischer Herrschaft gegründet wurde. Nach der Eroberung durch Pompeius im Jahr 63 v. Chr. wurde Jerash Teil des Römischen Reiches und später Mitglied der Dekapolis – einem Städtebund mit kultureller Autonomie und griechischem Einfluss.

Besonders im 2. Jahrhundert n. Chr. blühte Jerash auf: Prunkvolle Tempel, monumentale Stadttore, gepflasterte Straßen und große Theater zeugen von einer wohlhabenden, multikulturellen Stadt, die sowohl Handelszentrum als auch kultureller Schmelztiegel war. Der Besuch von Kaiser Hadrian im Jahr 129 n. Chr. wurde mit dem Bau eines eigenen Triumphbogens gewürdigt – heute ein Wahrzeichen der Stadt.

Auch wenn Jerash später an Bedeutung verlor, blieb ein Großteil der Stadt in erstaunlich gutem Zustand erhalten. Heute vermittelt sie ein authentisches Bild vom urbanen Leben im antiken Rom – mitten im Herzen Jordaniens.

Was Sie vor Ort entdecken können

Wer durch Jerash schlendert, taucht unmittelbar in die Atmosphäre einer antiken Metropole ein. Zu den Highlights zählen:

  • Hadrianstor:
    Das monumentale Eingangstor zur Stadt wurde zu Ehren des Besuchs von Kaiser Hadrian errichtet und ist eines der eindrucksvollsten Bauwerke vor Ort.

  • Ovalforum:
    Mit seiner einzigartigen Form und den umlaufenden Säulen ist das Forum ein Paradebeispiel römischer Stadtplanung – bis heute Schauplatz für Kulturveranstaltungen.

  • Theater:
    Jerash verfügt über zwei antike Theater, von denen vor allem das South Theatre wegen seiner Akustik und Atmosphäre beeindruckt.

  • Geführte Touren & Reiterlebnisse:
    Besucher können die Stadt zu Fuß oder sogar auf dem Rücken eines Pferdes oder Kamels erkunden – besonders spannend in Begleitung eines Guides.

  • Jerash Festival:
    Im Sommer verwandelt sich die Stadt in eine kulturelle Bühne: Musik, Tanz, Theater und Handwerkskunst lassen die Antike auf moderne Weise aufleben.

Die gelungene Kombination aus Architektur, Kultur und Interaktion macht Jerash zu einem lohnenswerten Tagesausflug für Geschichtsinteressierte und Kulturliebhaber.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Jerash liegt etwa eine Stunde nördlich von Amman und ist per Auto, Bus oder im Rahmen geführter Touren bequem erreichbar. Ein Besuch lässt sich gut als Tagesausflug in jede Jordanienreise integrieren.

Vor Ort sollten Sie mindestens zwei bis drei Stunden einplanen. Die archäologische Stätte ist ganzjährig geöffnet und im Jordan Pass enthalten. Bequeme Schuhe, Sonnenschutz und ausreichend Wasser sind empfehlenswert – besonders bei einem Besuch in den Sommermonaten.

Kerak

Mächtige Mauern und dramatische Geschichte – die Kreuzritterburg über dem Wadi Karak

Ein Ort, der Geschichte atmet

Kerak Castle – auch bekannt als die Kreuzritterburg Kerak – war einst ein strategisches Bollwerk in den Machtkämpfen zwischen Kreuzfahrern und Muslimen. Die Festung wurde 1142 von Pagan the Butler, einem französischen Kreuzfahrerlord, errichtet und diente als militärischer Stützpunkt im Königreich Jerusalem. Aufgrund ihrer Lage auf einem Hochplateau kontrollierte sie wichtige Handels- und Versorgungsrouten zwischen Damaskus, Jerusalem und Kairo.

Eine der bekanntesten Episoden der Burggeschichte war die Belagerung durch Saladin im Jahr 1183. Während der Hochzeit von Humphrey IV. von Toron mit Isabella von Jerusalem verschonte der muslimische Feldherr aus Respekt den Festungsturm, in dem das Fest stattfand – eine bemerkenswerte Geste inmitten eines erbitterten Krieges. Schließlich fiel die Burg 1189 an Saladin und wurde in das Ayyubidenreich integriert. Später kontrollierten auch die Mamluken, Osmanen und schließlich die Haschemiten die Anlage. Heute zählt Kerak zu den bedeutendsten mittelalterlichen Festungen Jordaniens.

Was Sie vor Ort entdecken können

Die weitläufige Burganlage lädt Besucher zu einer spannenden Entdeckungsreise durch verschiedene Epochen ein. Zahlreiche Bereiche der Festung sind begehbar:

  • Tunnel, Kammern und Wehrgänge:
    Unterirdische Gänge und gewölbte Hallen zeigen die Raffinesse mittelalterlicher Verteidigungsarchitektur.

  • Oberer Burghof mit Kapelle und Mamluken-Keep:
    Hier wird der Wandel der Burganlage im Laufe der Jahrhunderte architektonisch greifbar.

  • Aussichtsplattformen:
    Von den Türmen aus reicht der Blick über die Hügel des Wadi Karak bis hin zum Toten Meer.

Im angeschlossenen Karak Archaeological Museum sind Artefakte aus der Zeit der Moabiter, Nabatäer, Römer, Byzantiner und Kreuzfahrer ausgestellt. Wer mehr über die Geschichte der Burg erfahren möchte, kann eine geführte Tour buchen – ideal, um die komplexe Vergangenheit dieses Ortes noch lebendiger zu erleben.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Kerak liegt rund 130 Kilometer südlich von Amman und ist sowohl mit dem Mietwagen als auch per Bus erreichbar. Die Burg ist täglich geöffnet und kann ganzjährig besichtigt werden. Bequeme Schuhe sind empfehlenswert – das Gelände ist teils uneben und großflächig.

Ein Besuch lohnt sich besonders am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn das Licht die alten Mauern golden erscheinen lässt und weniger Touristen unterwegs sind.

Umm Qais (Gadara)

Griechisch-römische Eleganz mit Weitblick – Kultur, Geschichte und Panorama vereint an einem besonderen Ort

Ein Ort, der Geschichte atmet

Umm Qais, das antike Gadara, zählt zu den bedeutendsten historischen Stätten im Norden Jordaniens. Seine wechselvolle Geschichte spiegelt sich in den Spuren verschiedener Kulturen wider, die die Stadt über Jahrhunderte geprägt haben.

In der hellenistischen Zeit war Gadara ein Zentrum griechischer Kultur und wurde als militärische Kolonie von den Makedoniern gegründet. Es spielte eine wichtige Rolle im Machtkampf zwischen den Seleukiden und Ptolemäern. Unter römischer Herrschaft erlebte die Stadt ihre Blütezeit: Als Mitglied der Dekapolis – einem Bund griechisch-römischer Städte – wurde Gadara zu einem wirtschaftlichen, kulturellen und architektonischen Zentrum. Noch heute zeugen monumentale Bauwerke vom damaligen Wohlstand.

Auch in osmanischer Zeit war Umm Qais von Bedeutung. Der Name „Mkeis“ stammt aus dieser Epoche und bezieht sich auf eine Zollstation, die hier betrieben wurde. Gebäude wie das heutige Rousan House erinnern an diese Phase der Stadtgeschichte. Insgesamt war Umm Qais über viele Jahrhunderte hinweg ein Ort des Austauschs – sei es für Waren, Ideen oder Kunst.

Was Sie vor Ort entdecken können

Ein Rundgang durch Umm Qais ist eine Entdeckungsreise durch die Zeit – mit faszinierenden Ruinen und grandiosen Ausblicken:

  • Römisches Theater aus schwarzem Basalt:
    Eines der architektonischen Highlights, mit Platz für bis zu 3.000 Zuschauer und eindrucksvoller Erhaltung.

  • Kolonnadierte Straße & Thermen:
    Die gut erhaltene Säulenstraße vermittelt ein Gefühl für das urbane Leben der Römerzeit. Auch die antiken Bäder und Brunnenanlagen lassen die einstige Infrastruktur lebendig werden.

  • Byzantinische Kirche & Innenhof:
    Eine ruhige Oase mitten in den Ruinen – ein Ort zum Verweilen und Innehalten.

  • Umm Qais Archaeological Museum:
    Untergebracht in einem osmanischen Haus, zeigt es Fundstücke aus verschiedenen Epochen – von griechischen Statuen bis zu römischer Keramik.

  • Aussichtspunkt & Restaurantterrasse:
    Von Umm Qais aus genießt man einen einmaligen Blick über den See Genezareth, die Golanhöhen und das Yarmouk-Tal – besonders bei Sonnenuntergang ein magischer Moment.

Die Mischung aus antiker Architektur, historischer Tiefe und landschaftlicher Schönheit macht Umm Qais zu einem echten Geheimtipp für kulturell Interessierte.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Umm Qais liegt etwa zwei Stunden nördlich von Amman und ist am besten mit dem Auto oder in Kombination mit einem Besuch in Irbid erreichbar. Die Anlage ist gut erschlossen und bietet neben einem kleinen Museum auch gastronomische Angebote mit Panoramablick.

Der Besuch lohnt sich besonders in den kühleren Monaten zwischen März und Mai oder September und November. Bequeme Schuhe, Sonnen- und Regenschutz sind empfehlenswert – ebenso wie etwas Zeit, um den Ort in Ruhe auf sich wirken zu lassen.

Amman Zitadelle

Historie mit Weitblick – Antike Ruinen, islamische Baukunst und Panoramablicke über Jordaniens Hauptstadt

Ein Ort, der Geschichte atmet

Die Amman Zitadelle – auch bekannt als Jabal al-Qal'a – zählt zu den bedeutendsten archäologischen Stätten des Landes. Sie thront auf einem der sieben Hügel im Zentrum der Hauptstadt und bietet einen faszinierenden Überblick über mehrere Jahrtausende Geschichte.

Die ältesten Siedlungsspuren stammen aus der Jungsteinzeit, doch ihre Blütezeit erlebte die Zitadelle als Festungs- und Kultstätte des Königreichs Ammon in der Bronze- und Eisenzeit. In den folgenden Jahrhunderten prägten Römer, Byzantiner und Umayyaden das Gelände – jede Epoche hinterließ sichtbare Spuren: vom Tempel des Herkules über die byzantinische Kirche bis hin zum frühislamischen Umayyadenpalast.

Zu den architektonischen Höhepunkten gehören auch der Ayubiden-Turm aus dem 13. Jahrhundert sowie archäologische Fundstücke wie riesige Skulpturenreste und neolithische Statuen, die heute im angrenzenden Archäologischen Museum ausgestellt sind. Die Amman Zitadelle ist damit ein lebendiges Geschichtsbuch und Sinnbild für die kulturelle Vielfalt Jordaniens.

Was Sie vor Ort entdecken können

Ein Rundgang durch die Zitadelle gleicht einer Zeitreise – mit einzigartigen Relikten aus mehreren Hochkulturen:

  • Der Tempel des Herkules:
    Die mächtigen Säulen aus römischer Zeit gehören zu den bekanntesten Wahrzeichen der Anlage.

  • Der Umayyadenpalast:
    Dieses Gebäude aus dem 8. Jahrhundert beeindruckt durch seine Kuppelhalle und Wasserreservoirs – ein frühes Beispiel islamischer Baukunst mit byzantinischem Einfluss.

  • Die byzantinische Kirche:
    Die Überreste dieses Sakralbaus erzählen von der Ausbreitung des Christentums in der Region.

  • Das Jordan Archaeological Museum:
    Direkt neben dem Tempel gelegen, beherbergt es Fundstücke aus verschiedenen Epochen, darunter Statuen, Schmuck, Keramik und Inschriften.

  • Aussicht über Amman:
    Von der Zitadelle aus eröffnet sich ein beeindruckender Panoramablick auf die Altstadt, das römische Theater und die moderne Skyline – besonders bei Sonnenuntergang ein Erlebnis.

Eine geführte Tour kann sich lohnen, um die vielschichtige Geschichte der Anlage besser zu verstehen – oft wird sie als Teil größerer Stadtrundgänge angeboten.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Die Zitadelle liegt zentral in Amman und ist gut zu Fuß oder mit dem Taxi erreichbar. Der Eintritt ist günstig und im Jordan Pass enthalten. Für den Besuch sollten Sie mindestens zwei Stunden einplanen, bequeme Schuhe und Sonnenschutz sind empfehlenswert. Wer den Sonnenuntergang über der Stadt erleben möchte, kommt am besten am späten Nachmittag.

Qasr Amra

Ein Wüstenschloss mit überraschenden Fresken – Zeugnis der umayyadischen Lebenskunst

Ein Ort, der Geschichte atmet

Qasr Amra, auch bekannt als Quseir Amra, zählt zu den bedeutendsten Beispielen umayyadischer Architektur und wurde 1985 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Errichtet wurde das Wüstenschloss vermutlich zwischen 723 und 743 n. Chr., möglicherweise im Auftrag des späteren Kalifen Walid II. Ursprünglich diente es als königlicher Rückzugsort – eine Mischung aus Jagdschloss, Festung und Badeanlage.

Besonders berühmt ist Qasr Amra für seine außergewöhnlich gut erhaltenen Wandmalereien, die nahezu alle Wände und Decken im Inneren zieren. Szenen von Jagden, mythologischen Figuren, Tierdarstellungen und sogar ein Tierkreis im Kuppelgewölbe des Badehauses belegen den kulturellen Reichtum der umayyadischen Oberschicht. Diese Fresken vereinen byzantinische, persische und arabische Einflüsse – ein faszinierendes Zeugnis kultureller Vielfalt im Frühislam.

Als eines der wenigen Monumente dieser Art vermittelt Qasr Amra einen einzigartigen Einblick in das höfische Leben der Umayyaden. Die Kombination aus funktionaler Architektur und figürlicher Kunst macht das kleine Schloss zu einem beeindruckenden Kulturdenkmal mitten in der jordanischen Wüste.

Was Sie vor Ort entdecken können

Obwohl Qasr Amra auf den ersten Blick schlicht wirkt, offenbart sich im Inneren ein kunsthistorischer Schatz:

  • Die berühmten Fresken:
    Fast jede Wand und Kuppel ist mit farbenfrohen Malereien bedeckt – darunter Darstellungen von Herrschern, Sternzeichen, Tieren und Alltagsszenen. Besonders eindrucksvoll ist die Tierkreisdarstellung im Caldarium (Heißbad).

  • Die Badeanlage:
    Der Komplex verfügt über ein antikes Hammam mit Warm- und Heißbad, das über ein ausgeklügeltes hydraulisches System gespeist wurde – ein architektonisches Meisterwerk in der Wüste.

  • Besucherinformationen und Führungen:
    Direkt am Eingang gibt es ein kleines Besucherzentrum mit Infotafeln und Broschüren. Wer tiefer in die Geschichte eintauchen möchte, kann vor Ort lokale Führungen buchen – sehr empfehlenswert für geschichtlich Interessierte.

Qasr Amra ist kompakt, aber außergewöhnlich reich an Details. Ein lohnender Stopp für alle, die sich für islamische Frühgeschichte und Wüstenarchitektur interessieren.

Wissenswertes für Ihre Reiseplanung

Qasr Amra liegt etwa 85 Kilometer östlich von Amman und ist am besten mit dem Auto oder im Rahmen einer geführten Tour erreichbar. Öffnungszeiten und Eintrittspreise können leicht variieren – informieren Sie sich am besten vorab.

Die beste Zeit für einen Besuch ist am frühen Morgen oder späten Nachmittag, wenn die Temperaturen in der Wüste angenehmer sind. Da es vor Ort kaum Infrastruktur gibt, sollten Sie ausreichend Wasser, Sonnenschutz und eventuell kleine Snacks mitbringen.

Geschichte zum Anfassen

Jordanien ist ein Schatz für alle, die Geschichte nicht nur lesen, sondern erleben wollen. Die historischen Stätten des Landes erzählen von Königen, Händlern, Eroberern und Visionären – eingebettet in atemberaubende Landschaften und jahrtausendealte Kulturen. Ob weltberühmte Ikonen wie Petra oder versteckte Juwelen wie Qasr Amra: Wer sich auf den Weg macht, wird mit Eindrücken belohnt, die lange nachwirken.

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