Kulinarische Highlights in Jordanien
Von herzhaft bis süß – diese jordanischen Spezialitäten sollten Sie auf Ihrer Reise nicht verpassen.
Von herzhaft bis süß – diese jordanischen Spezialitäten sollten Sie auf Ihrer Reise nicht verpassen.
Die jordanische Küche ist so vielfältig wie das Land selbst: geprägt von Beduinen-Traditionen, Levante-Einflüssen und regionalem Erfindungsreichtum. Zwischen dampfenden Reistöpfen, zart gegartem Wüsten-Barbecue und süßen Verführungen wie Knafeh wartet eine kulinarische Reise, die mit jeder Gabel Geschichte erzählt. Wer Jordanien wirklich kennenlernen möchte, tut das am besten bei einem frisch gebackenen Fladenbrot oder einem Teller Mezze, der zum Teilen einlädt. Hier sind acht Highlights, die Sie sich auf keinen Fall entgehen lassen sollten.
- Mansaf – Das Nationalgericht Jordaniens
- Maqluba – Der umgedrehte Reistopf
- Falafel & Hummus – Streetfood-Klassiker neu entdeckt
- Zarb – Beduinisches Erdofen-Barbecue in Wadi Rum
- Knafeh – Süßer Genuss aus Nablus
- Shawarma – Jordaniens beliebtes Fast Food
- Sayadieh – Fischgericht aus Akaba
- Traditionelles Mezze-Erlebnis – Vielfalt auf kleinen Tellern
- Ein Land, das man schmeckt
Mansaf – Das Nationalgericht Jordaniens
Ein festliches Gericht, das Geschmack und Gemeinschaft auf einzigartige Weise vereint.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Mansaf ist weit mehr als ein typisches Nationalgericht – es ist Ausdruck von Gemeinschaft, Großzügigkeit und tiefer kultureller Identität. In Jordanien wird Mansaf traditionell bei besonderen Anlässen wie Hochzeiten, Geburten, Abschlussfeiern oder Feiertagen wie Eid ul-Fitr und dem Unabhängigkeitstag serviert. Auch bei Versöhnungszeremonien kommt es zum Einsatz, wenn es als Symbol des Friedens und der Einigkeit zwischen Konfliktparteien gereicht wird.
Das Gericht wird auf großen Platten angerichtet und in geselliger Runde geteilt. Gegessen wird traditionell mit der rechten Hand, während die linke respektvoll hinter dem Rücken bleibt – ein Ritual, das Demut und Zusammenhalt verkörpert. Mansaf steht damit sinnbildlich für die jordanische Gastfreundschaft und wird sowohl bei festlichen als auch bei traurigen Anlässen gereicht.
Eine zentrale Zutat von Mansaf ist Jameed – getrockneter, fermentierter Joghurt. Diese haltbare Zutat entstand ursprünglich aus der Notwendigkeit, Milchprodukte unter den klimatischen Bedingungen Jordaniens haltbar zu machen. Die Herstellung von Jameed ist tief in der beduinischen Tradition verankert und ein soziales Ereignis: Während Frauen den Joghurt zu festen Kugeln formen, bereiten Männer das Fleisch zu – eine Aufgabenteilung, die den familiären Zusammenhalt stärkt. Besonders berühmt ist die Region Karak für ihre hochwertige Jameed-Produktion.
Die UNESCO hat Mansaf 2022 als immaterielles Kulturerbe anerkannt – eine Würdigung für ein Gericht, das weit über den Geschmack hinaus Werte wie Respekt, Zusammenhalt und Identität transportiert.
Was dieses Gericht so besonders macht
Mansaf besteht aus einer harmonischen Kombination von Lammfleisch, Reis, Fladenbrot und der charakteristischen Jameed-Sauce. Traditionell wird das Fleisch mit Knochen gekocht, um ein besonders intensives Aroma zu erzeugen. Die Sauce aus Jameed – zuvor in Wasser eingeweicht und cremig verarbeitet – wird erhitzt und mit dem zarten Lammfleisch kombiniert.
Der Reis wird separat mit Gewürzen wie Kurkuma oder Kardamom gegart, was ihm eine aromatische Note und goldgelbe Farbe verleiht. Zum Anrichten wird zuerst ein dünnes Fladenbrot auf einem Tablett ausgelegt, darauf kommt der Reis, gefolgt vom Fleisch, bevor alles mit der Jameed-Sauce übergossen und mit gerösteten Nüssen sowie frischen Kräutern garniert wird.
Die Sauce selbst hat einen leicht säuerlichen Geschmack, der durch den Fermentierungsprozess entsteht. Manche vergleichen ihn mit Quark oder sogar mit Blauschimmelkäse – ungewohnt, aber faszinierend. Die cremige Konsistenz macht das Gericht besonders reichhaltig und umhüllend. All das macht Mansaf zu einer einzigartigen kulinarischen Erfahrung, die sowohl den Gaumen als auch das kulturelle Verständnis bereichert.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Wer Mansaf probieren möchte, findet in ganz Jordanien zahlreiche Möglichkeiten – von traditionellen Restaurants in Amman bis hin zu kleinen Familienküchen auf dem Land. Besonders lohnenswert ist ein Besuch in einem der typischen jordanischen Lokale, in denen das Gericht auf großen Platten serviert und in geselliger Runde geteilt wird – ganz so, wie es die Tradition vorsieht.
Ein authentisches Erlebnis bietet auch die Region Karak, die als Hochburg der Jameed-Produktion gilt. Hier können Reisende nicht nur Mansaf genießen, sondern auch mehr über die handwerkliche Herstellung der besonderen Joghurtsauce erfahren – etwa im Rahmen von lokalen Kochworkshops oder Homestays.
Ob in der Hauptstadt oder im Süden des Landes: Mansaf schmeckt am besten dort, wo es mit Stolz, Zeit und viel Herzlichkeit zubereitet wird.
Maqluba – Der umgedrehte Reistopf
Ein visuelles und geschmackliches Highlight, das bei jeder Mahlzeit für Staunen sorgt.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Maqluba, wörtlich „die Umgedrehte“, ist ein traditionelles Gericht der levantinischen Küche und in Jordanien besonders in der Familienküche verwurzelt. Es besteht aus geschichteten Zutaten wie Reis, Fleisch (meist Huhn oder Lamm) und Gemüse – darunter Auberginen, Kartoffeln oder Blumenkohl – die gemeinsam gegart und beim Servieren spektakulär gestürzt werden.
Die Ursprünge des Gerichts reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück, mit ersten Erwähnungen im Kochbuch Kitab al-Tabikh. Eine populäre Legende führt Maqluba sogar auf den berühmten muslimischen Heerführer Saladin zurück: Nach dem Umdrehen eines ähnlichen Gerichts soll er ausgerufen haben: „Das ist Maqluba!“ – eine Geschichte, die das Gericht mit Stolz und Geschichte auflädt.
In Jordanien steht Maqluba für Zusammenhalt, Großzügigkeit und familiären Genuss. Es wird häufig bei besonderen Anlässen serviert und bringt Generationen am Tisch zusammen. Der Moment des Umdrehens ist dabei ein echtes Ritual – ein Moment gespannter Erwartung und kollektiver Freude, der das Essen zu einem kulturellen Ereignis macht. Besonders in ländlichen Regionen wie Ajloun, wo Zutaten oft frisch aus dem eigenen Garten stammen, lebt die Tradition rund um Maqluba weiter – fest verwoben mit dem Rhythmus des Familienlebens.
Was dieses Gericht so besonders macht
Maqluba beeindruckt durch seine Struktur: Schicht für Schicht wird der Topf gefüllt – mit frittiertem Gemüse, zartem Fleisch und würzigem Reis. Die unterste Schicht bilden oft Tomaten, die beim Umdrehen eine saftige Oberseite ergeben. Während des Garens verbinden sich die Aromen zu einer warmen, tiefen Geschmackskomposition. Nach einer kurzen Ruhezeit wird der Topf mit einem Servierteller bedeckt, mit einem kräftigen Ruck umgedreht und vorsichtig angehoben – ein echter Gänsehautmoment am Tisch.
Typische Gewürze wie Zimt, Kardamom, Kurkuma, Piment und Nelken sorgen für eine orientalische Würze, die durch das Gemüse – besonders Auberginen und Blumenkohl – eine leicht süßlich-rauchige Note erhält. Der Reis bleibt locker, das Fleisch zart, und zusammen mit Joghurt oder einer Tahini-Joghurt-Sauce ergibt sich ein harmonisch abgestimmtes Gericht. Optional werden Pinienkerne, Mandeln oder Rosinen als Garnitur verwendet und bringen zusätzliche Tiefe und Textur.
Maqluba vereint damit nicht nur verschiedene Aromen, sondern auch Konsistenzen und kulturelle Bedeutung – ein Gericht, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Maqluba ist in ganz Jordanien beliebt und lässt sich sowohl in städtischen Restaurants als auch in ländlichen Regionen genießen. Besonders in Amman steht das Gericht auf der Speisekarte vieler traditioneller Lokale – etwa auf der Rainbow Street, wo sich einige der besten Adressen für jordanische Hausmannskost befinden.
Ein besonderes Erlebnis bietet der Norden des Landes, etwa in der Region Ajloun. Hier können Besucher in kleinen Pensionen oder bei Familienmahlzeiten eine besonders ursprüngliche Version von Maqluba kennenlernen – oft mit frischem Gemüse direkt aus dem Garten.
Auch wer tiefer eintauchen möchte, findet Gelegenheiten: In Kochkursen oder Beduinencamps wird nicht nur serviert, sondern erklärt, wie Maqluba zubereitet wird – ein kulinarisches Erlebnis, das Kultur und Genuss miteinander verbindet.
Falafel & Hummus – Streetfood-Klassiker neu entdeckt
Zwei Alltagshelden der jordanischen Küche, die Tradition und Geschmack perfekt verbinden.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Falafel und Hummus sind weit mehr als nur einfache Gerichte – sie sind Ausdruck einer tief verwurzelten Esskultur, die in ganz Jordanien gelebt wird. Beide Speisen gehören zu den beliebtesten Streetfood-Klassikern des Landes und sind zugleich feste Bestandteile jeder traditionellen Mezze-Platte. Ihre Bedeutung geht jedoch über das Kulinarische hinaus: Sie symbolisieren Gemeinschaft, Gastfreundschaft und eine jahrhundertealte Verbindung zur Levante-Küche.
In Jordanien werden jährlich etwa 1,1 Milliarden Falafel-Stücke verzehrt – begleitet von über 72 Millionen Tellern Hummus und Foul. Ob als Frühstück, schneller Snack oder Teil eines geselligen Abendessens: Diese Gerichte sind tief im Alltag der Jordanier verankert.
Während Falafel meist aus Kichererbsen, Kräutern und Gewürzen bestehen, besticht Hummus durch seine cremige Konsistenz und den harmonischen Geschmack aus Kichererbsen, Tahini, Zitrone und Knoblauch. Beide Gerichte sind nicht nur kulinarisch, sondern auch kulturell tief mit Jordanien verwoben – und unterscheiden sich in Nuancen von Land zu Land in der Region.
So verwendet man in Ägypten traditionell Saubohnen für Falafel, in Syrien dominieren andere Gewürze, während im Gazastreifen frischer Dill für ein kräftigeres Aroma sorgt. Auch Hummus kennt viele regionale Varianten – von mit Fleisch verfeinertem Hummus Bil-Lahm bis zu modernen Interpretationen mit Pastirma oder speziellen Tahini-Sorten. Diese Vielfalt zeigt, wie stark diese Gerichte mit der Identität ganzer Regionen verbunden sind.
Was dieses Gericht so besonders macht
Die jordanische Variante der Falafel ist besonders aromatisch und knusprig. Die Basis bilden getrocknete, über Nacht eingeweichte Kichererbsen, ergänzt durch Zwiebeln, Knoblauch, frische Petersilie und Gewürze wie Kreuzkümmel und Koriander. Ein Hauch Backpulver sorgt für Leichtigkeit, während das Frittieren ihnen ihre typische goldbraune Kruste verleiht.
Hummus hingegen wird aus gekochten Kichererbsen, hochwertiger Tahini, Zitronensaft, Knoblauch und Gewürzen zubereitet. In Jordanien ist die Konsistenz meist besonders fein und cremig – oft garniert mit Olivenöl, Petersilie und einem Hauch Paprikapulver.
Im Vergleich zu westlichen Interpretationen, bei denen oft experimentelle Zutaten wie Curry, Chili oder sogar Mango hinzugefügt werden, bleibt die jordanische Küche der klassischen Linie treu. Auch bei Falafel verzichten Jordanier bewusst auf Zusätze wie Bulgur oder ungewöhnliche Saucen – was die Authentizität und den ursprünglichen Geschmack bewahrt.
Die jordanische Kombination aus frischen Kräutern, ausgewählten Gewürzen und handwerklicher Zubereitung macht diese beiden Klassiker zu einem unvergleichlichen Genusserlebnis.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
In Amman begegnen Ihnen Falafel und Hummus auf Schritt und Tritt – sei es an Straßenständen, in traditionellen Restaurants oder modernen Bistros. Besonders beliebt ist das Hashem Restaurant im Herzen der Altstadt, das für seine schlichten, aber geschmacklich herausragenden Gerichte bekannt ist.
Wer es etwas moderner mag, wird in Lokalen wie Shams El Balad oder Sufra auf der Rainbow Street fündig – hier trifft authentische Küche auf stilvolles Ambiente.
Auch zahlreiche kleine Imbisse und unscheinbare Läden bieten hervorragende Qualität – oft für wenig Geld und mit viel Herz zubereitet. Ein Spaziergang durch Downtown Amman reicht meist aus, um auf den Geschmack zu kommen.
Zarb – Beduinisches Erdofen-Barbecue in Wadi Rum
Ein traditionelles Festmahl aus der Wüste, das mit rauchigem Aroma und tiefer Symbolik begeistert.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Zarb ist weit mehr als eine besondere Art zu kochen – es ist ein Ausdruck beduinischer Identität, tief verwurzelt in den Traditionen der Wüste. Die Zubereitung in einem unterirdischen Erdofen steht sinnbildlich für die Werte der Beduinen: Gemeinschaft, Einfachheit und die berühmte diyafa – die Gastfreundschaft. Zarb wird bei Feierlichkeiten wie Hochzeiten, Familienzusammenkünften und religiösen Festen gereicht, oft in großer Runde und begleitet von Tee, Geschichten und Lachen.
In der Beduinenkultur gilt das Teilen eines Zarbs als Zeichen von Respekt und Großzügigkeit. Sogar ehemalige Feinde werden eingeladen, um gemeinsam zu essen – eine Geste, die tief im Ehrenkodex (sharaf) der Wüste verankert ist. Die Methode der Zubereitung ist eng mit dem Leben in harscher Umgebung verbunden: wenig Ausrüstung, langsames Garen, maximaler Geschmack. In einem Erdofen aus glühenden Kohlen und Steinen gegart, gelingt es den Beduinen, aus einfachsten Zutaten ein festliches Mahl zu schaffen.
Während das Essen stundenlang im Sand gart, versammeln sich Familien und Gäste, um Zeit zu teilen. Diese Verbindung aus Natur, Handwerk und sozialem Miteinander macht Zarb zu einem tief verwurzelten Ritual – und zu einem Erlebnis, das Reisende so schnell nicht vergessen.
Was dieses Gericht so besonders macht
Die Basis eines traditionellen Zarbs bilden verschiedene Fleischsorten – bevorzugt Lamm oder Ziege, gelegentlich auch Huhn oder Rind. Vor dem Garen werden die Stücke in aromatischen Marinaden aus Knoblauch, Zitrone, Olivenöl und Gewürzen wie Kardamom, Kreuzkümmel und Zimt eingelegt. Dazu kommen Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und anderes saisonales Gemüse, das gemeinsam mit dem Fleisch geschichtet wird.
Die Zutaten garen über Stunden in einem geschlossenen Erdofen. Durch die indirekte Hitze und das Dampfen im eigenen Saft entwickelt sich ein besonders intensiver, rauchiger Geschmack. Das Fleisch wird unglaublich zart – so weich, dass es sich mit den Fingern vom Knochen lösen lässt. Auch das Gemüse behält seine Form, ist aber butterweich und aromatisch durchzogen.
Als Beilagen werden oft gewürzter Reis, Salate wie Fattoush oder cremiger Hummus gereicht. Was Zarb so einzigartig macht, ist nicht nur die Kochtechnik, sondern das Gesamtgefühl: ein Gericht, das nach Feuer, Erde und gemeinsamer Zeit schmeckt.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Das wohl authentischste Zarb-Erlebnis erwartet Sie in den Weiten von Wadi Rum, wo die Tradition der Beduinen bis heute lebendig ist. Viele der dortigen Wüstencamps bereiten Zarb als Teil ihrer Abendmahlzeiten zu – oft im Rahmen eines geselligen Lagerfeuerabends unter freiem Himmel. Der Duft von glühenden Kohlen, der Geschmack des langsam gegarten Fleisches und die stille Wüste rundherum machen dieses Erlebnis unvergesslich.
Einige Camps ermöglichen es Gästen sogar, aktiv an der Zubereitung teilzunehmen – vom Marinieren des Fleisches bis hin zum Öffnen des Erdofens. Wer den Ursprung der Gerichte nicht nur schmecken, sondern auch verstehen möchte, findet hier die perfekte Gelegenheit, kulinarische Tradition und kulturellen Austausch miteinander zu verbinden.
Ob als stiller Beobachter oder aktiver Teil des Kochprozesses – Zarb in Wadi Rum zu erleben ist eine Einladung, die Wärme der Wüste und die Herzlichkeit ihrer Menschen mit allen Sinnen zu spüren.
Knafeh – Süßer Genuss aus Nablus
Eine köstliche Verbindung aus Tradition, Käse und knusprigem Teig, die Jordanien von seiner süßen Seite zeigt.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Knafeh ist weit mehr als nur ein Dessert – es ist ein kulturelles Symbol und eine Herzensangelegenheit im gesamten Nahen Osten. Seinen Ursprung hat die süße Spezialität in der palästinensischen Stadt Nablus, wo sie seit Jahrhunderten Teil des kulinarischen Erbes ist. Die Variante mit weißem Nabulsi-Käse ist dort so berühmt, dass die Stadt sogar den Guinness-Weltrekord für die größte Knafeh der Welt hält.
In Jordanien wurde Knafeh über die palästinensische Diaspora populär und ist heute fester Bestandteil jeder Feier – ob Hochzeit, Ramadanabend oder Einweihung. Aber auch im Alltag gehört sie dazu: als Geschenk bei Besuchen, als süßer Abschluss eines Essens oder einfach als Snack zum Tee. Besonders bekannt ist die traditionsreiche Konditorei Habibah Sweets in Amman, die seit den 1950er-Jahren für authentische Knafeh steht.
Mit jeder Gabel erzählt Knafeh von Tradition, Zusammenhalt und regionaler Identität – warm, goldbraun und frisch serviert ist sie das süße Herzstück vieler jordanischer Momente.
Was dieses Gericht so besonders macht
Das Besondere an Knafeh ist das harmonische Zusammenspiel von süßen, salzigen und blumigen Aromen sowie von weichen und knusprigen Texturen. Die Basis bilden feine Teigfäden (Kadayif), die mit zerlassener Butter goldbraun gebacken werden. Dazwischen befindet sich eine Schicht aus geschmolzenem Käse – meist Nabulsi oder Akkawi –, der eine cremige, leicht salzige Note beisteuert.
Nach dem Backen wird das Dessert mit heißem Zuckersirup übergossen, der häufig mit Rosenwasser oder Orangenblütenwasser verfeinert ist. Zum Schluss wird das Ganze mit gehackten Pistazien bestreut, die optisch und geschmacklich Akzente setzen.
Knafeh schmeckt süß und blumig, aber gleichzeitig angenehm cremig und herzhaft. Die Textur ist außen knusprig, innen weich und saftig. Diese Vielschichtigkeit macht Knafeh nicht nur zu einem Geschmackserlebnis, sondern auch zu einer kleinen süßen Offenbarung.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
In Jordanien, vor allem in Amman, gehört Knafeh zum kulinarischen Alltag – ob als schneller Snack, süßer Abschluss eines Festessens oder gemeinsamer Genuss unter Freunden. Besonders beliebt ist die Süßspeise in traditionellen Konditoreien wie Habibah Sweets, wo sich regelmäßig lange Schlangen vor der Auslage bilden. Auch in Stadtteilen wie Jabal Amman oder Lweibdeh findet man zahlreiche Bäckereien, die klassische oder kreative Varianten servieren – mal mit Pistazien, mal mit Schokolade oder sogar Eis.
Wer Knafeh in Jordanien probiert, erlebt nicht nur einen besonderen Geschmack, sondern auch ein Stück Alltagskultur – warm, süß und perfekt zum Teilen.
Shawarma – Jordaniens beliebtes Fast Food
Streetfood mit Geschichte: Wie Jordanien dem Levante-Klassiker seinen ganz eigenen Dreh verleiht.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Shawarma ist eines der bekanntesten und beliebtesten Streetfoods im Nahen Osten – und in Jordanien längst mehr als ein schneller Snack. Die Ursprünge des Gerichts reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück, als Fleisch erstmals auf vertikalen Spießen langsam gegart wurde. Ursprünglich mit Lamm zubereitet, hat sich Shawarma entlang historischer Handelsrouten wie der Seidenstraße verbreitet und regional angepasst – Jordanien inklusive.
Heute ist Shawarma fester Bestandteil des urbanen Alltags. Vor allem in Amman wird es an jeder Ecke serviert – schnell, günstig und immer frisch. Dabei ist es nicht nur eine Mahlzeit, sondern ein soziales Erlebnis. Lokale Institutionen wie „Shawarma Reem“ existieren seit den 1970er Jahren und sind tief mit der kulinarischen Identität des Landes verwurzelt. Die Beliebtheit von Shawarma hängt auch mit seiner Zugänglichkeit zusammen: Es ist ein einfaches Geschäftsmodell mit hoher Nachfrage, das für viele kleine Unternehmer ein Einstieg in die Gastronomie bedeutet.
Die jordanische Variante hebt sich durch ihre Gewürze und Beilagen von anderen regionalen Versionen ab. Typisch sind Marinaden mit Koriander, Sumach oder Kreuzkümmel sowie ein Wrap in dünnem Fladenbrot – handlich, sättigend und vollgepackt mit Geschmack.
Was dieses Gericht so besonders macht
Die Grundzutaten von Shawarma sind einfach, aber wirkungsvoll: mariniertes Fleisch – meist Huhn, Lamm oder Rind – wird auf einem rotierenden Spieß gegart und anschließend in feine Streifen geschnitten. Die Würzmischung ist dabei entscheidend: Kreuzkümmel, Paprika, Kardamom, Zimt und Zitronensaft sorgen für das typische Aroma.
Serviert wird Shawarma in Jordanien meist in weichem Lavash oder traditionellem Shrak-Brot. Dazu gibt es eingelegtes Gemüse wie Gurken oder Rettich, frischen Salat, Tomaten, und oft auch Pommes frites – entweder als Beilage oder direkt im Wrap. Beliebte Saucen sind Knoblauchpaste („Toum“), Tahini oder Amba, eine würzige Mangosauce mit irakischen Wurzeln, die in Jordanien gern verwendet wird.
Die Kombination aus würzigem Fleisch, cremigen Saucen, säuerlichen Pickles und weichem Brot macht Shawarma zu einem echten Geschmackserlebnis – kräftig, ausgewogen und angenehm sättigend. Es ist nicht nur ein Gericht, sondern ein kulinarisches Statement.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Für ein authentisches Shawarma-Erlebnis führt kein Weg an Shawarma Reem am 2nd Circle in Amman vorbei. Seit 1975 ist der kleine Straßenstand eine Institution – beliebt bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen. Wer es etwas moderner mag, sollte Shanab Shawarma im Viertel Abdoun besuchen: Mit Rooftop, Musik und kreativen Varianten bietet es Streetfood in stylischem Ambiente.
Ebenfalls empfehlenswert ist Shawarma Diyarcom 3al Hatab, wo das Fleisch über Holzfeuer gegart wird – ein seltener, rauchiger Genuss. Und auch in Irbid, der zweitgrößten Stadt des Landes, gibt es spannende Optionen: Shawarma Jam’et Arab ist bei Studierenden besonders beliebt, während XN Shawrma für unkomplizierten Geschmack sorgt.
Für alle, die moderne Fusion mögen, bietet das Levant Restaurant in Amman eine gehobene Version des Klassikers in elegantem Ambiente. Und wer neugierig auf kreative Präsentationen ist, sollte Shawberz in Irbid besuchen – hier wird das bekannte Gericht neu interpretiert.
Ob traditionell oder neu gedacht – Shawarma gehört in Jordanien einfach dazu. Am besten schmeckt es frisch vom Spieß, mit der Hand gegessen und in guter Gesellschaft.
Sayadieh – Fischgericht aus Akaba
Ein maritimes Geschmackserlebnis, das Akabas Seele auf den Teller bringt.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Sayadieh ist ein aromatisches Fischgericht aus Reis, karamellisierten Zwiebeln und duftenden Gewürzen – und gehört zu den kulinarischen Schätzen der jordanischen Hafenstadt Akaba. Der Name leitet sich vom arabischen Wort Sayyad („Fischer“) ab und spiegelt die tiefe Verbindung des Gerichts zu den Fischergemeinden der Region wider.
In Akaba ist Sayadieh nicht nur ein alltägliches Gericht, sondern ein Ausdruck maritimer Identität. Es wird bei besonderen Anlässen serviert und symbolisiert Gastfreundschaft, Gemeinschaft und den Rhythmus des Lebens am Roten Meer. Die Zubereitung betont Frische und Ursprünglichkeit – lokale Fische, natürliche Zutaten und traditionelle Gewürze stehen im Mittelpunkt.
Gleichzeitig ist Sayadieh ein kulinarischer Brückenbauer: Während es tief in der Region verwurzelt ist, tragen Einflüsse aus der libanesischen, palästinensischen und ägyptischen Küche zur geschmacklichen Vielfalt bei. Jede Region interpretiert Sayadieh etwas anders – mal mit Fischbrühe, mal mit Zimt oder gerösteten Nüssen –, was das Gericht zu einem Symbol für die kulturelle Verbundenheit der Levante macht.
Was dieses Gericht so besonders macht
Sayadieh lebt von einer raffinierten Balance aus Aromen und Texturen. Die Basis bildet zarter, weißfleischiger Fisch – oft Wolfsbarsch, Zander oder Meerbrasse –, der mariniert, gebraten oder in aromatischer Brühe gegart wird. Der Reis wird mit karamellisierten Zwiebeln und Gewürzen wie Kreuzkümmel, Kurkuma, Koriander und gelegentlich Zimt zubereitet. Die Süße der Zwiebeln harmoniert mit der Würze der Gewürze und der Frische von Zitronensaft.
Beim Servieren wird der Reis auf einem großen Teller angerichtet, mit Fischfilets belegt und mit gerösteten Pinienkernen oder Mandeln sowie frischem Koriander garniert. Jede Gabel bietet eine komplexe, aber ausgewogene Geschmackskombination – herzhaft, süßlich, würzig und leicht säuerlich.
Die Qualität des Gerichts steht und fällt mit der Frische des Fisches – und genau deshalb ist Sayadieh in Akaba ein Erlebnis, das schwer zu übertreffen ist.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Sayadieh gehört zu den Spezialitäten, die Sie in Akaba auf keinen Fall verpassen sollten. In der Hafenstadt finden Sie zahlreiche Restaurants, die frischen Fisch direkt aus dem Roten Meer servieren – ob in traditioneller Zubereitung oder mit moderner Note. Besonders entlang der Uferpromenade und rund um den Fischmarkt bieten viele Lokale authentische Varianten des Gerichts an.
Auch kleinere Straßenküchen in Hafennähe oder einfache Familienrestaurants halten an der traditionellen Zubereitung fest. Wer Sayadieh ganz ursprünglich erleben möchte, sollte frischen Fang, warme Gewürze und den Duft von karamellisierten Zwiebeln in einem der lokalen Fischrestaurants genießen – mit Blick auf das Meer und dem Klang der Fischerboote im Hintergrund.
Traditionelles Mezze-Erlebnis – Vielfalt auf kleinen Tellern
Gesellig, geschmackvoll und tief verwurzelt: So erleben Sie Jordaniens Küche auf die genussvollste Art.
Ein Stück Kultur auf dem Teller
Mezze ist ein zentraler Bestandteil der jordanischen Esskultur und steht für weit mehr als eine Auswahl kleiner Gerichte. Diese kulinarische Tradition betont das Teilen von Speisen in geselliger Runde und schafft eine Atmosphäre, in der Gespräche, Nähe und Gastfreundschaft im Mittelpunkt stehen. Ob als Auftakt zu einem Hauptgang oder als eigenständige Mahlzeit – Mezze steht für Gemeinschaft, Respekt und gelebte Kultur.
Tief in der arabischen Esskultur verwurzelt, verkörpert Mezze in Jordanien eine Form von Großzügigkeit, die Gästen als Zeichen der Wertschätzung entgegengebracht wird. Gerichte wie Hummus, Baba Ghanoush, Tabbouleh oder Falafel bieten dabei nicht nur geschmackliche Vielfalt, sondern spiegeln auch die regionale Identität und Lebensart wider.
Ein zentrales Element ist das Teilen: Die Speisen werden in der Mitte des Tisches platziert, sodass sich alle Gäste bedienen können – eine Geste, die Verbundenheit stärkt, Barrieren abbaut und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit entstehen lässt. In einer zunehmend individualisierten Welt bleibt Mezze ein wohltuender Ausdruck kollektiven Genusses.
Was dieses Gericht so besonders macht
Ein klassisches Mezze-Erlebnis umfasst eine Vielzahl kleiner Speisen, die sowohl kalt als auch warm serviert werden. Besonders beliebt sind:
- Mutabbal: Ein cremiger Dip aus gerösteten Auberginen, Tahini, Joghurt und Zitrone – mit rauchigem Geschmack und samtiger Konsistenz.
- Tabouleh: Ein frischer Salat aus Petersilie, Bulgur, Tomaten und Minze, mit Zitronensaft und Olivenöl abgeschmeckt.
- Labneh: Eine dicke Joghurtcreme, serviert mit Olivenöl und Kräutern wie Za’atar – mild-säuerlich und herrlich erfrischend.
- Warak Enab: Gefüllte Weinblätter mit Reis, Kräutern und Gewürzen – kalt oder warm genießbar, mit einem würzig-sauren Aromaprofil.
Hinzu kommen Klassiker wie Hummus, Falafel, Baba Ghanoush, eingelegtes Gemüse und Oliven. Die Stärke der Mezze liegt in der Vielfalt der Aromen: säuerlich-frisch, würzig, nussig, cremig – häufig mit Zutaten wie Zitronensaft, Knoblauch, Olivenöl, Minze oder Granatapfel verfeinert.
Auch die Texturen variieren: von knusprig über samtig bis weich – ein Spiel der Kontraste, das die Mahlzeit nicht nur geschmacklich, sondern auch sensorisch spannend macht. Diese Harmonie aus Zutaten, Gewürzen und Zubereitungsarten macht Mezze zu einem echten Erlebnis für Genießer.
Wo Sie den echten Geschmack Jordaniens erleben
Ein authentisches Mezze-Erlebnis lässt sich in Jordanien auf vielfältige Weise genießen – sei es im Restaurant, bei einer Gastfamilie oder in traditionellen Gästehäusern.
In Städten wie Amman und Madaba finden Sie zahlreiche Lokale, die eine große Auswahl an Mezze-Gerichten servieren – von klassischen Dips wie Hummus und Mutabbal bis zu herzhaften Speisen wie gefüllten Weinblättern oder Falafel. Besonders empfehlenswert sind Restaurants, die auf levantinische Küche spezialisiert sind oder in historischen Gebäuden untergebracht sind, was das kulinarische Erlebnis zusätzlich bereichert.
Wer es persönlicher mag, sollte eine Mahlzeit mit einer lokalen Familie oder in einem Gästehaus erleben. Orte wie Beit Al Baraka oder kleine Unterkünfte in ländlichen Regionen bieten nicht nur hausgemachte Gerichte, sondern auch echte Einblicke in die jordanische Gastfreundschaft.
Je nach Region variiert die Zusammenstellung der Speisen leicht – im Norden dominieren eher milde Aromen mit Labneh und Olivenöl, im Süden sind Einflüsse der Beduinenküche spürbar. Doch egal, wo Sie Mezze probieren: Das gemeinsame Genießen in entspannter Runde steht immer im Mittelpunkt.
Ein Land, das man schmeckt
Ob festliches Mansaf, gesellige Mezze oder süßes Knafeh – die jordanische Küche ist so vielfältig und herzlich wie ihre Menschen. Wer sich auf diese kulinarische Reise einlässt, entdeckt nicht nur neue Aromen, sondern auch Geschichten, Traditionen und echte Gastfreundschaft. Jordanien schmeckt – und bleibt im besten Sinne unvergesslich.
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