Eine junge Frau mit Kopftuch und traditioneller Bescheidenheitskleidung läuft tagsüber durch einen geschäftigen Markt in Saudi-Arabien.

Sicherheitstipps für Saudi-Arabien

Warum gute Vorbereitung der Schlüssel zu einer sicheren und respektvollen Reise ist

Warum gute Vorbereitung der Schlüssel zu einer sicheren und respektvollen Reise ist

Saudi-Arabien fasziniert mit seiner kulturellen Tiefe, eindrucksvollen Wüstenlandschaften und einer traditionsreichen Gesellschaft, die sich seit einigen Jahren langsam dem internationalen Tourismus öffnet. Doch wer dieses außergewöhnliche Reiseziel erkunden möchte, sollte sich bewusst sein: Eine Reise nach Saudi-Arabien erfordert mehr als nur organisatorische Planung. Sie verlangt Sensibilität für lokale Gepflogenheiten, rechtliche Besonderheiten und eine gute Vorbereitung in puncto Sicherheit.

Das Königreich ist geprägt von konservativen gesellschaftlichen Normen, einem sehr eigenen Kommunikationsstil und rechtlichen Rahmenbedingungen, die sich deutlich von westlichen Standards unterscheiden. Missverständnisse können schnell entstehen – etwa durch unterschiedliche Vorstellungen von Höflichkeit, Distanz oder Pünktlichkeit. Zudem gibt es Regionen, in denen besondere Vorsicht geboten ist, auch wenn die allgemeine Kriminalitätsrate vergleichsweise niedrig bleibt.

Geschrieben von: Luca Krohn Zuletzt aktualisiert am: 25. August 2025

Allgemeine Sicherheitshinweise für Saudi-Arabien

Vorbereitung und Planung der Reise

Eine Reise nach Saudi-Arabien beginnt idealerweise mit einer gründlichen Vorbereitung. Zwar gilt das Königreich als sicheres Reiseland mit vergleichsweise niedriger Kriminalitätsrate, dennoch sollten Reisende wachsam bleiben – insbesondere an öffentlichen Plätzen, in Menschenmengen oder beim Umgang mit digitalen Kontakten. Telefonbetrug und Taschendiebstahl kommen vereinzelt vor und lassen sich mit Vorsicht gut vermeiden.

Bevor Sie Ihre Reise antreten, lohnt sich ein regelmäßiger Blick auf die aktuellen Sicherheitshinweise offizieller Stellen. Das Auswärtige Amt, das österreichische Außenministerium sowie die deutsche Botschaft in Riad bieten tagesaktuelle Informationen zur Sicherheitslage, zu Gesundheitsthemen und zu regionalen Warnungen – insbesondere für Gebiete wie das Grenzgebiet zum Jemen oder die Ostprovinz rund um Qatif. Auch die offizielle Tourismusseite Visit Saudi sowie das saudische Gesundheitsministerium geben wichtige Hinweise zu Visafragen, Impfpflichten und saisonalen Besonderheiten wie der Hadsch.

Sicherheitsvorkehrungen für Individualreisende

Gerade wer individuell unterwegs ist, sollte sich der besonderen Anforderungen bewusst sein. Kulturelle Sensibilität und respektvolles Verhalten sind der Schlüssel zu einem sicheren Aufenthalt. Kleidung sollte stets konservativ gewählt werden: Frauen tragen idealerweise eine Abaya oder weite, lange Kleidung, Männer verzichten auf Shorts und ärmellose Shirts. Körperkontakt zwischen Männern und Frauen in der Öffentlichkeit ist tabu, ebenso das Fotografieren von Menschen oder staatlichen Einrichtungen ohne ausdrückliche Erlaubnis.

Tragen Sie stets einen Ausweis oder eine Kopie bei sich – besonders an Sicherheitskontrollen. Vermeiden Sie politische oder religiöse Diskussionen, und äußern Sie keine Kritik am Königshaus, auch nicht in sozialen Medien. Öffentliche Verkehrsmittel sind nur eingeschränkt verfügbar, daher empfiehlt sich die Nutzung offizieller Taxis oder vertrauenswürdiger Fahrdienste wie Uber oder Careem – insbesondere für alleinreisende Frauen. Achten Sie außerdem auf Ihre Gesundheit: Trinken Sie ausschließlich abgefülltes Wasser, schützen Sie sich vor der Sonne und meiden Sie rohe oder ungeschälte Lebensmittel.

Mit Umsicht, Vorbereitung und dem nötigen kulturellen Feingefühl steht einer sicheren Individualreise durch Saudi-Arabien nichts im Wege.

Kulturelle Besonderheiten und Verhaltensregeln

In Saudi-Arabien bestimmen religiöse Werte und jahrhundertealte Traditionen das öffentliche und private Leben. Für Reisende bedeutet das: Wer sich mit den lokalen Gepflogenheiten auseinandersetzt und kulturelle Unterschiede respektiert, wird mit einem herzlichen Empfang und eindrucksvollen Begegnungen belohnt. Gleichzeitig gilt es, bestimmte Regeln unbedingt zu beachten – nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch, um Missverständnisse oder rechtliche Probleme zu vermeiden.

Das gesellschaftliche Miteinander ist von klaren Normen geprägt: Höflichkeit, Zurückhaltung und Respekt vor religiösen Überzeugungen sind essenziell. Kritik sollte niemals direkt oder öffentlich geäußert werden, da dies als verletzend gilt. Auch Small Talk über Familie oder Gesundheit gehört zum guten Ton – allerdings ohne gezielte Fragen nach weiblichen Familienmitgliedern.

Darüber hinaus sollten sich Reisende auf ungewohnte Kommunikationsstile einstellen: Gespräche sind oft indirekt, ein "Ja" kann eher Zustimmung zur Diskussion als eine feste Zusage bedeuten. Hierarchien und soziale Rollen spielen eine große Rolle – sprechen Sie in Gruppen immer zuerst die ranghöchste Person an. Wer diese feinen kulturellen Codes versteht, baut schneller Vertrauen auf und bewegt sich sicherer im sozialen Gefüge des Landes.

Respektvolle Interaktionen mit Einheimischen

Begegnungen mit Einheimischen verlaufen meist höflich, aber formal. Ein zu lockerer oder direkter Umgangston kann schnell als unangemessen empfunden werden. Vermeiden Sie es, Ihre Meinung zu Religion, Politik oder gesellschaftlichen Normen offen zu äußern – besonders, wenn sie kritisch gemeint ist. Solche Themen gelten als sensibel und sind in der Öffentlichkeit tabu.

Körperkontakt sollte ebenfalls vermieden werden, insbesondere zwischen Männern und Frauen. Ein kurzes Kopfnicken oder ein respektvoller Gruß genügt. Männer und Frauen bewegen sich im öffentlichen Raum oft getrennt, was auch für Touristinnen gilt. Ein freundlicher, zurückhaltender Umgang – gepaart mit echtem Interesse – öffnet jedoch oft Türen und führt zu authentischen Erlebnissen.

Kleidervorschriften für Reisende

Die richtige Kleidung ist in Saudi-Arabien nicht nur eine Frage des guten Stils, sondern ein Zeichen von Respekt. Frauen sollten lange, lockere Kleidung tragen, die Arme und Beine bedeckt. In vielen öffentlichen Bereichen wird das Tragen einer Abaya empfohlen. Ein Kopftuch ist für Touristinnen in der Regel nicht verpflichtend, aber in religiösen Stätten erforderlich.

Auch Männer sollten auf angemessene Kleidung achten. Kurze Hosen, ärmellose Shirts oder auffällige Freizeitkleidung wirken deplatziert. Lange Hosen und Hemden mit Ärmeln sind die sichere Wahl – besonders bei offiziellen oder geschäftlichen Anlässen. Wer sich der lokalen Kleiderordnung anpasst, zeigt Respekt gegenüber der Kultur und vermeidet unangenehme Situationen.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Gesetze

Saudi-Arabien verfügt über ein strenges Rechtssystem, das stark von religiösen und kulturellen Normen geprägt ist. Für Reisende ist es daher essenziell, sich mit den wichtigsten Vorschriften vertraut zu machen – nicht nur, um Bußgelder oder rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sondern auch aus Respekt gegenüber der saudischen Gesellschaft. Wer sich informiert und an die lokalen Regeln hält, schafft die Grundlage für eine sichere und reibungslose Reise.

Relevante Gesetze für Touristen

Besonders streng geregelt ist der Umgang mit Alkohol und Drogen: Der Besitz, Konsum oder die Einfuhr von Alkohol ist verboten und kann zu harten Strafen führen. Auch der Besitz geringer Drogenmengen wird strafrechtlich verfolgt – in schweren Fällen droht sogar die Todesstrafe. Ebenso sollten Medikamente nur mitgeführt werden, wenn eine ärztliche Bescheinigung vorliegt.

Beim Fotografieren gelten klare Einschränkungen. Militärische, polizeiliche oder königliche Einrichtungen dürfen nicht abgelichtet werden. Auch Menschen sollten nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung fotografiert werden, um deren Privatsphäre zu wahren.

Politische Meinungsäußerungen, regierungskritische Kommentare – auch in sozialen Medien – sowie öffentliche Versammlungen sind verboten. Kritik an der Regierung oder dem Königshaus wird strafrechtlich verfolgt.

Öffentliche Verhaltensregeln sind konservativ geprägt: Frauen und Männer sollten auf angemessene, bedeckende Kleidung achten. Körperkontakt und Zuneigung in der Öffentlichkeit sind untersagt. Auch religiöse Symbole anderer Glaubensrichtungen sollten nicht offen gezeigt werden, und während des Ramadans darf in der Öffentlichkeit weder gegessen noch getrunken werden.

Um stets auf dem aktuellen Stand zu bleiben, empfiehlt es sich, offizielle Informationsquellen wie das Auswärtige Amt, die saudischen Botschaften oder die Website „Visit Saudi“ zu konsultieren. Diese bieten verlässliche Hinweise zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für ausländische Besucher.

Kriminalität und sicherheitsrelevante Regionen

Gut informiert entspannt reisen

Saudi-Arabien überrascht viele Reisende mit einem hohen Maß an Sicherheit – besonders in touristischen Zentren wie Riad, Dschidda oder Medina. Die Regierung legt großen Wert auf Stabilität und hat in den letzten Jahren umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um das Land im Zuge der Tourismusinitiative „Vision 2030“ noch attraktiver und sicherer zu machen. Damit Sie Ihre Reise unbeschwert genießen können, lohnt sich ein kurzer Überblick über bewährte Sicherheitsroutinen und regional unterschiedliche Gegebenheiten.

Allgemeine Kriminalitätslage

In den beliebtesten Städten und Reisezielen ist die Kriminalitätsrate niedrig, und Gewalttaten gegen ausländische Gäste sind äußerst selten. Wie überall auf der Welt sollten Sie in Menschenmengen ein wachsames Auge auf Ihre Wertsachen haben und bei digitalen Aktivitäten – etwa beim Surfen über öffentliches WLAN – ein wenig Vorsicht walten lassen. Kleine Vorkehrungen, wie das sichere Verwahren von Dokumenten oder das Kopieren wichtiger Unterlagen, erhöhen den persönlichen Schutz und geben zusätzlich ein gutes Gefühl.

Der Umgang mit Geld funktioniert in Saudi-Arabien unkompliziert. Bargeldabhebungen sind am besten in gesicherten Bereichen wie Einkaufszentren durchzuführen. Achten Sie zudem darauf, keine sensiblen Daten telefonisch oder per E-Mail weiterzugeben – so umgehen Sie problemlos die wenigen Risiken im digitalen Raum.

Regionen mit besonderen Sicherheitsvorkehrungen

Die meisten Regionen des Landes sind problemlos bereisbar und verfügen über eine stabile Sicherheitslage. Lediglich einige wenige Gebiete – insbesondere nahe der Grenze zum Jemen sowie einzelne Bezirke in der Ostprovinz – gelten aktuell als weniger empfehlenswert für touristische Besuche. Diese Regionen liegen jedoch fernab der klassischen Reiserouten, und es ist leicht, sie im Reiseverlauf zu umgehen.

In größeren Städten ist es wie überall ratsam, Menschenansammlungen mit Bedacht zu begegnen und sich über aktuelle Hinweise auf dem Laufenden zu halten. Wer die offiziellen Empfehlungen berücksichtigt und sich an die örtlichen Gepflogenheiten hält, kann Saudi-Arabien auf sichere und positive Weise erleben.

Umgang mit Notfällen und Krisensituationen

Notfallkontakte und -verfahren

Auch wenn Saudi-Arabien als relativ sicheres Reiseland gilt, ist eine gute Vorbereitung auf unvorhergesehene Situationen unerlässlich – sei es bei gesundheitlichen Problemen, Unfällen oder politischen Spannungen. Wer ruhig und informiert handelt, kann im Ernstfall rasch und richtig reagieren.

Die wichtigste Notrufnummer für Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste lautet 999 und ist im ganzen Land gültig. Im medizinischen Notfall empfiehlt es sich, schnellstmöglich ein Krankenhaus oder eine Klinik aufzusuchen – Informationen hierzu erhalten Sie entweder von Ihrer Unterkunft oder direkt über Ihre Reiseversicherung. Bewahren Sie dabei Kopien von Reisepass, Visum und Versicherung getrennt von den Originalen auf und speichern Sie sie zusätzlich digital.

Bei ernsteren Vorfällen wie dem Verlust von Dokumenten, einer Festnahme oder schweren Unfällen sollten Sie sich umgehend an die deutsche Botschaft in Riad oder das Generalkonsulat in Dschidda wenden. Die entsprechenden Kontaktdaten finden Sie auf den offiziellen Webseiten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, sich vor der Reise in der Krisenvorsorgeliste Ihres Heimatlandes zu registrieren – so können Sie im Ernstfall schnell kontaktiert werden.

Grundsätzlich gilt: Meiden Sie große Menschenansammlungen und politische oder religiöse Veranstaltungen, informieren Sie sich regelmäßig über lokale Nachrichten und Reisehinweise – und folgen Sie stets den Anweisungen der saudischen Behörden.

Technologien und Apps zur Unterstützung

Digitale Helfer können im Notfall Leben retten – oder zumindest wertvolle Zeit sparen. Besonders hilfreich für Saudi-Arabien ist die App „Sicher Reisen“ des Auswärtigen Amts, die Sie mit aktuellen Sicherheitsinformationen und Reisehinweisen versorgt. Zudem ermöglicht sie die direkte Registrierung in der Krisenvorsorgeliste.

Für den Aufenthalt vor Ort sind saudische Apps wie Tawakkalna Services und Mawid nahezu unverzichtbar. Erstere informiert über Gesundheitsstatus, Reisegenehmigungen und Sicherheitsupdates, während letztere Zugang zu medizinischen Diensten und zur Gesundheits-Hotline (Tel. 937) bietet.

Auch SOS-Apps wie Notfall-ID Notfallpass oder My SOS Family sind empfehlenswert. Sie speichern wichtige Gesundheitsdaten, benachrichtigen Angehörige automatisch und ermöglichen schnelle Notrufe – teilweise sogar ohne Internetverbindung.

Nicht zuletzt können auch Messenger wie WhatsApp oder Sicherheits-Apps wie Sophos Mobile Security im Krisenfall hilfreich sein. Wer wichtige Kontakte, Notrufnummern und Standortdaten griffbereit digital speichert, ist im Ernstfall klar im Vorteil.

Besuche religiöser und kultureller Stätten

Lokale Gepflogenheiten und Verhalten in religiösen Stätten

Religiöse und kulturelle Stätten gehören zu den eindrucksvollsten Orten Saudi-Arabiens – sie spiegeln die spirituelle Tiefe und jahrhundertealte Tradition des Landes wider. Wer diese Orte besuchen möchte, sollte sich nicht nur auf architektonische Highlights freuen, sondern auch die kulturellen Erwartungen und religiösen Regeln respektieren, die dort gelten.

Ein zentraler Aspekt ist die Kleidung: Für Frauen sind beim Betreten von Moscheen ein Kopftuch und eine lange, locker sitzende Kleidung – idealerweise eine Abaya – Pflicht. Auch Männer sollten auf angemessene Kleidung achten: lange Hosen und langärmlige Oberteile sind Standard. Unabhängig vom Geschlecht gilt: auffällige oder figurbetonte Kleidung ist tabu, und die Schuhe müssen vor dem Betreten religiöser Stätten ausgezogen werden – Socken werden empfohlen.

Auch das Verhalten in diesen sensiblen Bereichen erfordert Achtsamkeit. Lautes Sprechen, Lachen oder Fotografieren ohne Erlaubnis gilt als respektlos, besonders während der Gebetszeiten. Wer sich zurückhaltend und respektvoll verhält, zeigt Wertschätzung gegenüber der Glaubenspraxis der Einheimischen. Ein einfaches „As-salamu alaykum“ zur Begrüßung wird vielerorts mit einem Lächeln erwidert – kleine Gesten, die große Wirkung zeigen können.

Besonders während des Fastenmonats Ramadan sollten Besucher tagsüber in der Öffentlichkeit nicht essen, trinken oder rauchen. Auch der Zugang zu bestimmten heiligen Städten – wie Mekka und Medina – ist ausschließlich Muslimen vorbehalten. Wer sich im Vorfeld gut informiert und die lokalen Sitten achtet, wird nicht nur Probleme vermeiden, sondern auch intensive Einblicke in die Kultur Saudi-Arabiens gewinnen.

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